Life at 30: Schweigen ist nicht Gold

In: Life at 30
schweigen ist nicht gold suelovesnyc_life_at_30_schweigen_ist_nicht _gold

Wir kennen das Sprichwort alle. Aber wisst Ihr was: Schweigen ist nicht Gold. Wir müssen viel häufiger den Mund aufmachen.

„Reden ist Silber, schweigen ist Gold.” Vielleicht wahr, wenn die geschenkte Vase von der Schwiegermutter so gar nicht zur Deko passt, sie sich aber so viel Mühe beim Aussuchen gegeben hat. Oder in einem Streit das Gesagte eine andere Person nur verletzen würde, ohne ansatzweise konstruktiv zu sein.

In den meisten Fällen ist es aber besser, sich nicht an dieses alte Sprichwort zu halten.

Wir müssen viel häufiger den Mund aufmachen. Nicht nur zusehen und schweigen!

Schweigen ist nicht Gold. Nicht wenn mir oder meiner Freundin in der Bar „ganz zufällig” an den Hintern gefasst wird. Nicht wenn dem Kumpel ein rassistischer „Witz” entgegen geschmettert wird. Nicht wenn ich im Geschäft mitbekomme, dass eine Frau mit Baby so richtig rund gemacht wird. Nur weil sie sich kurz mit dem kleinen Kind auf die Treppe setzt. (Ihr erinnert Euch vielleicht noch an meine Instagram Story.)

Schweigend zuzusehen in Alltagssituationen – das finde ich richtig schlimm. Mit Anfang 20 hätte ich gesagt, dass ich eher nicht politisch bin (obwohl ich natürlich immer gewählt habe). Das finde ich mittlerweile falsch. Aber immerhin war mir schon immer bewusst, wie wichtig es ist, den Mund aufzumachen, wenn etwas Ungerechtes passiert.

Schweigen ist nicht Gold – ich muss meine Stimme nutzen!

Heute bin ich 32 Jahre alt. Und ich merke: Ich muss meine Stimme noch viel aktiver nutzen. Durch meine Stimme und dadurch, dass ich aktiv werde, kann ich mit dafür sorgen, dass die Welt nicht so bleibt wie sie ist.

Du hast am Dienstag keinen schwarzen Kasten gepostet? Darauf kommt es nicht an. Es kommt darauf an, dass Du nicht schweigend zusiehst, wenn neben Dir jemand rassistisch beleidigt wird. Nicht nur in meiner eigenen Blase zu leben, sondern mich für andere einzusetzen. Zuzuhören und andere Blickwinkel einzunehmen – auch wenn das vielleicht ungemütlich ist. Nicht zu schweigen und im Gespräch bereit zu sein dazu zu lernen – das ist das Wichtige.

Was mich bestürzt: Wie oft ich höre, dass viele sich nicht trauen den Mund aufzumachen aus Angst etwas Falsches zu sagen. Ich kenne den Gedanken. Aber es ist doch so viel wertvoller nicht zu schweigen und dann in den Diskurs zu treten und weiter zu lernen.

Ich mache ganz sicher nicht alles richtig. Finde leider auch nicht in jedem Moment sofort die richtigen Worte.

Aber wenn ich nur schweige, dann lerne ich auch nicht dazu.


0 Kommentare

Hinterlasse ein Kommentar

Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten (Name und Email Adresse) durch diese Website einverstanden. Weitere Informationen findest du in der Datenschutzerklärung

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.