Life at 30: Nicht immer dieses „Kleinreden”

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„Das Essen schmeckt dir? Habe ich doch nur eben mal zusammengeworfen.” So oft begegnet mir dieses „Kleinreden”. Diese Woche auch bei mir selbst und das hat mich zu dieser Kolumne inspiriert.

Dieses Jahr möchte ich mich auch viel auf Expertinnen- und Speakerinnen-Aufträge fokussieren. Und da habe ich diese Woche für einen Job im April, bei dem ich auf einem Event einen Workshop gebe (merk dir schon mal den 12.4. in Hamburg!) ein kurzes Video für Instagram gedreht. Ich stelle mich im Video kurz vor und teasere an, worum es grob in meinem Workshop gehen wird. Und was kommt mir da direkt über die Lippen? „Ich gebe einen kleinen Workshop…” Klein? Wieso bitte klein? Warum rede ich meine Arbeit schon selbst klein? Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich habe die Aufnahme sofort gestoppt, das Video gelöscht und nochmal neu angefangen.

Früher habe ich mich im beruflichen Kontext noch häufiger bei diesem „Kleinreden” ertappt. Habe teilweise Jobs nicht bekommen, weil ich mit einem sehr erfolgreichen Blog und zig Jahren Erfahrung im Bereich Onlinejournalismus und Social Media auf die Frage nach meiner Arbeit antwortete: „Ich blogge seit 2011.” Was stimmte. Aber dass ich eine Online-Redaktion geleitet hatte, direkt nach dem Studium die alleinige Community Managerin der Social Media Unit einer großen Hamburger Mediaagentur war. Eine Solo-Selbstständigkeit aufgebaut habe, als alle dachten, dass sei eine verrückte Idee. Und dann während der Pandemie mein gesamtes Business-Modell umgeworfen habe, damit es weiter funktionieren kann und weil ich Coaching und Stressmanagement mit einbinden wollte. Das habe ich damit nicht gesagt. Understatement finde ich teilweise sehr angenehm in unserer Ellenbogengesellschaft. Aber ich habe in den letzten Jahren gelernt, dass ich nicht arrogant bin, wenn ich sage, wie es ist. Wenn ich gerade gefragt werde „Wie läuft deine 25hours Hotels Buch-Tour?” dann sage ich „Boah ich habe mich so gefreut, dass in Hamburg 50 Menschen bei meiner Lesung waren. Und ich habe so tolles Feedback zu meinem Buch bekommen.” Weil es stimmt und ich nicht einfach nur mit einem „Ja, ganz gut” antworten muss, weil ich sonst Angst habe, nicht sympathisch genug zu sein. Ich finde es im Übrigen sehr sympathisch, wenn wir uns selbst feiern können.

„Ach, das Outfit? Das ist doch ganz alt.” „Das Essen schmeckt dir? Habe ich doch nur eben mal zusammengeworfen” „Ich gebe heute einen kleinen Workshop für euch.” Typisches Kleinreden…

Aber nicht nur beruflich kenne ich dieses Kleinreden. Oft hängt es auch damit zusammen, dass wir Komplimente nicht richtig annehmen können.

Da wird das Essen gelobt, dass wir der Family am Tisch servieren. Anstatt auf ein „Das ist so lecker!” zu antworten „Danke, das freut mich” relativieren wir so vieles immer gleich. „Das habe ich nur mal eben so zusammengeworfen. Ist ja nichts besonderes.”

Oder wir bekommen ein nettes Kompliment zu unserem Outfit und hören uns sofort sagen: „Oh das? Ach das ist doch ganz alt.” Warum? Abgesehen davon, dass das doch völlig egal ist, wäre es doch viel schöner, wenn wir es nicht sofort herunterspielen. Unser Gegenüber fühlt sich ganz nebenbei auch viel wohler, wenn wir stattdessen antworten: „Ja, ich finde das strahlende Blau auch so schön. Macht gute Laune, oder?”

Vielleicht starten wir nächsten Monat einfach mal damit, Komplimente einfach mal anzunehmen und nicht sofort zu „zerreden”. Und ich habe das Video noch einmal gedreht und einfach von meinem interessanten Workshop gesprochen, den ich geben werde. Der übrigens nicht klein ist, sondern ziemlich großartig werden wird.

Apropos „nicht kleinreden”: Auch meine Retreats im Oktober und November sind ganz und gar keine kleine Sache. Sondern wichtige Zeit für dich und so ein schöner Rahmen, um resilienter all den Alltagsherausforderungen zu begegnen. Du kannst dich jetzt anmelden, die Plätze sind bei beiden Retreats wie immer limitiert. 

Foto: Sophie Wolter


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