Life at 30: Mach es – mit der Angst!
In: Life at 30
Ein Spruch, der mich sehr motiviert, hat mich zu dieser Life at 30 Kolumne inspiriert: Do it scared. Wir warten so oft damit, etwas anzufangen. Bis wir uns bereit fühlen. Mach es – mit der Angst!
Als ich mit einer Mentee diese Woche über mein Less Stress Retreat an der Ostsee gesprochen habe (du kannst jetzt noch dabei sein!), da war ich wie immer ganz ehrlich zu ihr, als ich gesagt habe „Und wieder hatte ich so Angst, dass sich niemand anmeldet”. Obwohl das Retreat im letzten Jahr schon einmal zu der Zeit an genau demselben Ort auf Gut Damp stattfand und so gut angenommen wurde. Es gab nicht nur ausreichend Anmeldungen, sondern Teilnehmerinnen nahmen teilweise weite Strecken auf sich (München, Freiburg, Zürich…), um dabei sein zu können. Und dann war die Stimmung vor Ort und das anschließende Feedback so gut, wie ich es mir nicht hätte erträumen können. „Das machen wir im nächsten Jahr wieder!”
Und jetzt ist dieses „nächste Jahr” und ich habe das Retreat genauso gut geplant, wir haben sogar noch an der ein oder anderen Stelle etwas optimiert und sogar noch Stephanie Joslyn für ein Sound Bath dazu geholt. Trotzdem hatte ich so Angst, dass sich niemand anmeldet. Solche persönlichen Projekte zerren an den Nerven und es ist immer eine Angst mit dabei, dass man so viel plant und reingibt und es am Ende nicht läuft.
Neues auszuprobieren und neue Dinge anzugehen, das ist immer mit Angst verbunden. Als ich mein Mentoring gründete oder zum ersten Mal als Stressmanagement-Trainerin mit meinen Ideen rausging. Da hatte ich natürlich auch Angst. Nicht ernst genommen zu werden in einer Welt die ständig nur „höher, schneller, weiter” ruft (das passierte übrigens, aber hielt mich nicht ab). Ich fragte mich, ob ich nicht noch gefühlt hundert weitere Ausbildungen machen müsste, um überhaupt damit anfangen zu können, die Thematik in meine Selbstständigkeit zu integrieren.
Schließlich fing ich einfach irgendwann an. Nahm die Angst einfach mit. Und dachte: Ich mache jetzt einfach mal und auf dem Weg kann ich immer noch Sachen ändern oder optimieren.
Auch jetzt mit dem Buch, gibt es unendlich viele Dinge, die mich unsicher oder ängstlich werden lassen.
Was, wenn es doch nicht so interessant für viele ist, wie ich es annehme? Was, wenn einige es so richtig scheiße finden, was ich geschrieben habe? Was, wenn es keiner kauft? Was, wenn… was, wenn… was, wenn…
Mach es – mit der Angst!
Aber ich meine damit nicht nur Job-Projekte oder Entscheidungen. Sondern auch andere Veränderungen im Alltag.
Eine meiner Mentees wollte gern Yogalehrerin werden. Zunächst neben ihrem Job. Aber ob überhaupt jemand zu ihr in den Kurs kommen würde? Solche Ängste sind nur all zu verständlich.
Wichtig ist, dass wir uns davon nicht abhalten lassen, wenn wir eine Veränderung oder etwas Neues wirklich angehen wollen.
Viele fragen mich, wie das denn gerade laufen kann – in einer Ehe zwischen zwei Städten zu pendeln. „Läuft echt gut, obwohl es natürlich manchmal anstrengend ist” antworte ich dann. Es nicht auszuprobieren, ohne zu wissen, wie es überhaupt wird – aus Angst. Das wäre für mich die deutlich schlechtere Idee gewesen.
Do it scared. Mach es – mit der Angst! So oft wird es richtig gut. Und wenn es nichts wird, gibt es in den allermeisten Fällen ohnehin einen Weg zurück zum Ursprungsstatus oder dann eben einen Plan B.
Bild: Dennis Kayser
Diese Beiträge könnten dich auch interessieren
0 Kommentare
Hinterlasse ein Kommentar
Schreibe einen Kommentar