Life at 30: Leben zwischen zwei Städten

In: Life at 30
Sue_fengler_life_at_30_kolumne_mannheim

„Wie ist das denn jetzt mit der zweiten Wohnung?” Das werde ich gerade oft gefragt. Die ehrliche Antwort: Du kaufst eigentlich ständig ein und suchst oft Sachen, die du in der anderen Wohnung hast. Welche Erkenntnisse ich aber zum Thema Wohlfühlen und Inspiration hatte?

Okay, ja, hätte ich es mir aussuchen können, wäre es wohl gerade eher Hamburg – New York, Hamburg – Barcelona oder Hamburg – Kopenhagen. Aber auch die jetzige Situation fühlt sich ein wenig nach Abenteuer an. Außerdem habe ich festgestellt, dass ich – egal ob alle um mich herum Chaos verursachen – im Zug nach Mannheim relativ gut arbeiten kann. Und es ist schön, mal wieder am Neckar in Heidelberg zu laufen (ich bin in Heidelberg geboren und in der Nähe aufgewachsen). An meiner alten Uni, dem Mannheimer Schloss, vorbeizulaufen. Menschen „von früher” zu treffen. Oder beim Basketballspiel so viele Gesichter zu kennen (in Heidelberg leben deutlich weniger Menschen als allein in meinem Hamburger Stadtteil Eimsbüttel).

Was mir beim Wohlfühlen geholfen hat?

Aber das mit dem Einrichten der kleinen Wohnung hatte ich mir ehrlicherweise leichter vorgestellt. Wenn du einen zweiten Esstisch brauchst und ein zweites Bett, dann willst du kein Vermögen ausgeben. Möbel sind allerdings nicht gerade günstig und wackelig oder schlechte Qualität willst du dann doch nicht. Außerdem brauchst du gefühlt alles doppelt. Besteck, Geschirr, Töpfe… Auf der anderen Seite war es richtig schön, das Wohnzimmer (mit offener Küche und Essbereich) einmal ganz anders einzurichten. Immer wenn ich in Mannheim die Tür öffne, werde ich an die großartige Zeit auf Hawaii erinnert. Es finden sich überall „beachy Vibes”, viel Holz und Bast. Das Gefühl ist ganz anders als in der Wohnung in Hamburg mit der Stahltreppe und dem Industriedesign. Liebe ich zwar auch sehr, aber mal etwas ganz anderes haben zu können, das finde ich toll.

Ich bin auch sehr dankbar, dass meine liebe Ina Cierniak mit ihrem Kunstwerk direkt dafür gesorgt hat, dass ich mich in der neuen Wohnung auch so richtig wohlfühle. Ina ist eine Hamburger Künstlerin und ihr abstraktes Gemälde findet sich direkt im Herzen der zweiten Wohnung und ich kann es von jeder Stelle im Raum sehen. Für mich ist es die Banzai Pipeline auf O’ahu bei Sonnenuntergang, wo wir immer den Surfern zugesehen haben. Siehst du auch das Meer? Ich hätte früher nicht gedacht, dass Kunst in Räumen so einen riesigen Unterschied macht und so zum Wohlfühlen beiträgt. Ich habe mich da mal eingelesen und in Kanada ist es sogar üblich, dass Museumsbesuche von Ärzt:innen verschrieben werden. Ja, wirklich! Weil Kunst so einiges kann, wenn es um das Wohlbefinden geht (lies mehr hier in „Psychologie heute”). Mich hat das Bild auch für die Einrichtung inspiriert und wenn ich am Esstisch arbeite, dann schaue ich so oft drauf und träume mich zurück nach Hawaii. Es tut so gut, wenn etwas positive Erinnerungen so leicht hervorrufen kann, oder?

Sue_fengler_life_at_30_kolumne_ina_cierniak_kunst

In beiden Wohnungen fühle ich mich also mittlerweile wohl und finde auch wegen der vielen neuen Eindrücke viel Inspiration und Kreativität für meine Arbeit, wofür ich gerade sehr dankbar bin. Mein Hauptwohnsitz ist allerdings Hamburg, ich bin also viel mehr dort als in BaWü.

Aber ganz ehrlich…

Du bist ja von mir gewohnt, dass ich nicht alles nur schönrede oder eine schöne Fassade nach außen aufbaue. Also mal ganz ehrlich: Das ist auch alles verdammt anstrengend. Besonders für meinen Mann, der ohnehin viel unterwegs ist. Aber auch für mich. Für unsere Zeit zusammen, die jetzt immer in einer Art monatlichem Meeting mit den Kalendern geplant wird. Wer ist wann wo? Wo wird das Wochenende verbracht? Wann sehen wir uns? Die Bahn streikte beispielsweise genau an dem einen Tag, an dem ich im Zug sitzen sollte. Und als ich im März zwei Mal in der neuen Wohnung war, da packte ich meine Kosmetiktasche gar nicht erst aus in Hamburg, weil es sich irgendwie nicht gelohnt hätte.

Also ja, alles irgendwie Abenteuer und neue Eindrücke, aber auch anstrengend. Aber auch schön wieder mehr in der alten Heimat zu sein. Und ich liebe es ja auch neue Cafés und Restaurants beispielsweise auszuprobieren (immer gern her mit Tipps!). Ich werde berichten, wie sich alles – okay, den Wortwitz muss ich jetzt noch bringen: einpendelt.

Women support Women: Was ich dir noch empfehlen wollte, ist die Ausstellung von Ina Cierniak in der Trader Gallery in Hamburg, die noch bis zum 23. Juni läuft. Sie weiß gar nicht, dass ich sie hier in der Kolumne erwähne und ihre Solo Show „The feeling off…” empfehle. Aber ich finde wir sollten uns – besonders unter Frauen – noch viel mehr unterstützen, oder? Und ich habe gerade dran gedacht als ich über die Wohnung schreiben wollte und von „Wohlfühlen” sprach. Ina lädt nämlich hier dazu ein, bei der Betrachtung Gefühle zuzulassen. Wie gut passt das denn? Hin da, wenn ihr in Hamburg seid.

Anzeige/Support (sind ja schließlich in Deutschland…)

P.s. die Fotos – auch das im Dunkeln, das ist nicht einmal bearbeitet – habe ich übrigens beide mit meinem iPhone (15 Pro) gemacht. Gut, oder?


Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

0 Kommentare

Hinterlasse ein Kommentar

Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten (Name und Email Adresse) durch diese Website einverstanden. Weitere Informationen findest du in der Datenschutzerklärung

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.