Life at 30: Ich warte nicht mehr…

In: Life at 30
suefengler_life_at_30_kolumne_nicht_mehr_warten

Wir befinden uns so oft in der Warteschleife. Egal ob für den Job oder privat. Warten auf die perfekten Bedingungen, den richtigen Zeitpunkt, oder dass wir uns bereit fühlen. Ich warte nicht mehr…

Puh… Ich weiß gar nicht, womit ich hier genau beginnen soll. Denn dieses „Ich warte nicht mehr” ist so ein großes Gefühl und umfasst in meinem Leben gerade so viel mehr als nur einen einzelnen kleinen Bereich. Und seit ich das zum ersten Mal zu mir gesagt habe. Anfangs noch ganz leise flüsternd und dann immer lauter. Seitdem änderte sich so vieles.

Du kennst das bestimmt. Wir warten so oft. Auf diesen einen richtigen Moment, um etwas anzufangen oder auch etwas loszulassen. Darauf, dass alles perfekt ist oder sich perfekt anfühlt. Wir warten auf ein Zeichen von außen. Vielleicht auch darauf, dass andere eine Entscheidung für uns treffen. Eine Sache hat mein Leben in der letzten Zeit so sehr geprägt und fühlt sich so wichtig an, bringt aber auch Ängste mit sich. Und die ist folgende:

Ich warte nicht mehr…

Irgendwann habe ich damit angefangen, einfach nicht mehr zu warten. Und dieses „einfach” ist hier nicht im Sinne von „easy” gemeint, sondern als (Sorry…) „Scheiss drauf. Los geht’s.”

Das Warten bezieht sich auf so vieles. Auch auf ganz Privates. Viel aber auch auf Berufliches. Ich habe gemerkt, dass es so befreiend ist (und gleichzeitig absolut furchterregend) nicht mehr zu warten. Furchterregend, weil ich nicht weiß, wie die Zukunft aussieht. So viele Unsicherheiten mitschwingen, wenn Du los gehst. Diese Gleichzeitigkeit muss ich jetzt häufig aushalten, was nicht immer einfach ist. Aber nicht mehr zu warten, das zeigt auch Mut. Dass ich es versuche, mein Leben genau so zu leben, wie ich es tief in mir wirklich will. Und wenn am Ende alles scheitert, was ich angehe, dann hatte ich zumindest den Mut und kann darauf stolz sein.

Ich warte nicht mehr darauf, dass andere Entscheidungen für mich treffen. Ich treffe die Entscheidungen für mein Leben selbst.

In den letzten Jahren habe ich gemerkt, dass ich eigentlich weiß, was ich will. Aber dass uns Unsicherheiten, Erwartungsdruck, der Blick auf uns durch die Augen anderer Personen und das Bedürfnis alles zu kontrollieren so oft ausbremsen. Wir viel zu selten losgehen und es versuchen. Aber ich will kein halbes Leben leben. Eins bei dem ich am Ende denke: Ach hätte ich doch nur den Mut aufgebracht es zu versuchen. Im Life at 30 Mentoring sage ich so oft zu meinen Mentees: „Ein Zurück gibt es doch eigentlich immer.” Und das stimmt. Hätte meine Selbstständigkeit nicht geklappt, hätte ich mir beispielsweise wieder ein Angestelltenverhältnis suchen können. Aber wie soll ich denn wissen, ob es klappt oder nicht, wenn ich es gar nicht erst versuche?

Was ich nach meiner Hamsterrad-Phase so sehr gemerkt habe: Ich will mein Leben so leben, dass ich gern in den Spiegel schaue. Mir ist es wichtiger, dass sich etwas für mich gut anfühlt, als Titel auf Visitenkarten oder wie andere mich sehen. Und ich habe festgestellt, dass ich viel mehr Einfluss darauf habe, wie mein Leben wirklich verläuft.

Ich warte nicht mehr. Nicht darauf, dass jemand anderes für mich bestimmt, wie mein Leben aussehen soll. Ich warte auch nicht mehr darauf, dass ich morgens aufwache und plötzlich doch noch ein Kinderwunsch da ist. Nur weil das in unserer Gesellschaft für eine Frau mit Mitte 30 als „normaler” angesehen würde als mein (nein, in diesem Fall unser) individueller Weg.

Wenn es um Selbstverwirklichung im Job geht, um neue Projekte und um das, was ich anderen geben kann, da warte ich auch nicht mehr. Auch wenn Neues mit Unsicherheiten verbunden ist. Ich springe vom 10 Meter Turm und halte mir dabei die Nase zu. Kein perfekter Sprung. Aber ich habe mich getraut. Traue mich genau den Weg zu gehen, von dem ich tief in mir weiß, dass er für mich beruflich genau richtig ist.

Dieses Jahr gehe ich Job-Projekte an, die eigentlich schon lange in mir sind und darauf warten realisiert zu werden. Wie gerade die Retreats, die ich mit solcher Energie und mit Enthusiasmus plane, weil ich weiß, wie viel ich – besonders anderen Frauen – da mitgeben kann. Neue Projekte zu priorisieren, das sieht von außen immer so leicht aus. Aber es gehört Mut dazu, weil wir noch nicht wissen, wie alles ausgeht.

Aber ich bin der festen Überzeugung, dass wir aufhören sollten zu warten. Auf die richtige Zeit, die in unseren Augen perfekten Bedingungen, alle Erwartungen zu erfüllen oder darauf, dass wir doch mit einer Glaskugel mit Sicherheit die Zukunft vorhersehen können. Vor allem wenn es um Dinge geht, von denen wir tief in uns wissen, wie wertvoll und richtig sie sind.

Falls Du Teil meines neuen Herzensprojekts werden willst: Schau Dir hier unbedingt die Stressmanagement-Retreats an, die im Herbst und Winter stattfinden werden (die ersten Plätze gehen seit dieser Woche schon weg und es sind pro Retreat nur 12, also sichere Dir direkt Deinen. Ich freue mich auf Dich!).

Bild: Dennis Kayser


0 Kommentare

Hinterlasse ein Kommentar

Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten (Name und Email Adresse) durch diese Website einverstanden. Weitere Informationen findest du in der Datenschutzerklärung

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.