Life at 30: Herbstblues? Einfach nur verkriechen
In: Life at 30
Der Wecker klingelt. Ich ziehe meine Decke über die Nase. Aufstehen? Och, nö. Gestern wollte ich mich den ganzen Tag einfach nur verkriechen. Ist das der Herbstblues?
Kann doch eigentlich gar nicht sein. Den Herbstblues bekommen wir doch eigentlich nur, wenn wir keinen Sonnenschein mehr haben. Und der war zwar gestern weg, aber davor freute ich mich jeden Tag über den goldenen Herbst. Und verbrachte so viel Zeit wie möglich draußen.
Trotzdem: Irgendwie will ich mich einfach nur verkriechen. Denke sehnsüchtig an Herbstferien während der Schulzeit zurück. Tage an denen es völlig okay war, mit dem neuen Harry Potter auf dem Sofa zu liegen.
„I dont’t want to adult today” – Gestern packte mich der Herbstblues
Ich glaube mein Herbstblues, der mich gestern so plötzlich packte, hat mit meinen „Erwachsenen-To-Dos” zu tun. Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich wegen des schönen Wetters auch einiges auf den Herbst geschoben. Statt gemütlich Tee trinken und einen packenden Thriller lesen, stehen jetzt auch nervige Sachen an. Die Krankenhaus-Untersuchung habe ich zum Glück letzte Woche schon hinter mich gebracht… Aber da gibt es noch so einiges… Ausmisten. Steuerunterlagen ordnen (zum Glück die vom laufenden Jahr). Buchhaltung.
Als dann morgens nicht die Sonne schien, habe ich wohl gemerkt, dass ich keine Entschuldigung mehr habe. „Die Unterlagen ordne ich doch nicht bei 25 Grad. Das mache ich, wenn schlechtes Wetter ist.” Das habe ich diesen Sommer und Herbst nicht nur einmal gesagt oder gedacht. Tja, nur war dann auch noch der Herbst wunderschön. Und gestern fiel mir dann auf: Ups. Bald steht eine Reise nach Mexiko an. Und vor Weihnachten ist beruflich einfach immer gefühlt noch einmal doppelt so viel zu tun.
Diese nervigen Erwachsenen-Aufgaben…
An so einem Herbstblues-Tag habe ich mir nicht direkt die zu ordnenden Unterlagen vorgenommen. Da brauche ich ein bisschen mehr Motivation. Aber der nervige Handtaschen-Stapel im Wohnzimmer musst dran glauben. Zwei Handtaschen ausgemistet. Die andere nur mit dem eingeräumt, was ich wirklich brauche. Und: Dieses halbstündige Ausmisten hat so gut getan! Zack, lief auch das Arbeiten gleich viel besser. Geht doch. Und ganz ehrlich: Wir können nicht alle immer jeden Tag aus dem Bett springen, noch vor der Arbeit Sport machen und super motiviert arbeiten gehen. Es gibt solche und solche Tage.
Eins hat mir geholfen, doch noch ein wenig Motivation trotz Herbstblues zusammenzukratzen. Die Aussicht auf einen ruhigen Abend auf der Couch. Mir wirklich zu erlauben, mich für ein paar Stunden verkriechen zu dürfen. Mit Tee und neuem Buch. Action gibt’s morgen wieder. Liebe Grüße von Oma Sue.
Bild: Sophie Wolter
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