Life at 30: Es gibt solche und solche Tage
In: Life at 30
Das musste ich erst lernen. Früher dachte ich, dass ich jeden Tag durchziehen muss, egal wie es mir geht. Heute geht es um Akzeptanz.
Gestern ging nichts. Das merkte ich schon als ich morgen aufstand. Nach einem arbeitsreichen Tag, ach eigentlich nach einem krassen November. Oktober? Den letzten Monaten? Da wachte ich heute morgens auf und es war einfach die Luft raus. Keine Energie und obwohl eigentlich abwechslungsreiche, interessante Job-To-dos anstanden, fand ich nie richtig die Konzentration. Das mag auch daran liegen, dass ich gerade wieder in Mannheim bin und nicht in meinem Mini-Office in Hamburg. Aber ehrlicherweise lag es eher daran, dass ich in der Woche zuvor bis zum Samstagabend so einiges an Energie herausgab und es dann schon ans Packen und wieder Pendeln ging.
Da fehlte einfach die Zeit zum Energie aufladen. Und ich bin ab und zu überrascht, wie deutlich mir das heute auffällt. Früher im Hamsterrad, da strampelte ich ständig und hatte meine Energie nie im Blick. Merkte erst viel zu spät, wenn etwas zu viel wurde.
Was ich auch immer beim Thema Stressmanagement versuche deutlich zu machen? Es geht nicht darum, dass wir nie gestresst sind. Es nie anstrengende Wochen gibt. Und dass uns nur negative Dinge, die Energie ziehen. Die letzte Woche war unglaublich toll. Ich hatte zig Treffen in Hamburg für Events und Workshops für mein Buch, das am 6. Februar erscheint. Diese Woche ging es damit in Heidelberg weiter. Ich war so glücklich, dass mein Buch noch vor Erscheinen so gut ankommt und ich für 2025 so tolle Veranstaltungen für euch planen darf. Aber auch solche erfüllende Meetings kosten Energie. Tage die durchgeplant sind sowieso. Und (obwohl das gern von außen nicht so gesehen wird): ein Retreat zu geben kostet als Verantwortliche alle Energiereserven. Den Raum zu halten. Verantwortung zu tragen. Bei den Sessions mental voll da zu sein. Ich mache das gern und habe das unglaublich tolle Feedback meiner Teilnehmerinnen und die schöne Stimmung geliebt. Aber die Tage sind auch wahnsinnig anstrengend für mich. Und das darf man ruhig zugeben.
Diese Woche war ich dann Mittwoch voller Konzentration und Tatendrang. Donnerstag fühlte ich mich einfach nur ausgelaugt. Früher hätte ich versucht trotzdem durchzuhalten. Hätte so lange auf den Bildschirm gestarrt, bis ich etwas abgearbeitet hatte. Heute habe ich meine Bedürfnisse mehr im Blick. Und ich brauchte frische Luft. Bewegung. Musik auf die Ohren. Also Kopfhörer auf. Besorgungen. Gewinnspielpaket zur Post. Einkaufen. Dinge, die auch gemacht werden mussten, aber die mich keine Konzentration kosteten. Ich bin so dankbar bei all den Herausforderungen, die die Selbstständigkeit mit sich bringt, dass ich das auch spontan so entscheiden kann. Und ich glaube, es würde uns gerade in dunklen Monaten wie dem November auch so guttun, wenn wir auch bei anderen Jobs zwischendurch einen Mental Health Day nehmen könnten. Nicht erst, wenn unser Körper krank ist. Sondern, wenn wir einen Tag zum Aufladen brauchen. Oder für andere Dinge, die uns an dem Tag leichter fallen.
Es gibt solche und solche Tage. Letzten Samstag fühlte ich mich nach erfolgreichen Buch-Terminen für das neue Jahr und einer duschgepowerten Woche wie Su(e)perwoman. Gestern ging dafür so gar nichts und mein Kopf brauchte einfach einmal eine Pause. Und das ist total okay.
Was mir heute an solchen Tagen hilft? Akzeptanz. Dass heute eben nichts drin ist. Mich nicht zu zwingen an einer Aufgabe zu arbeiten, die mir zwei Tage später wieder viel leichter fallen wird. Heute war nix? Dann eben morgen wieder neu versuchen. Oder übermorgen.
Bild: Sophie Wolter
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