Life at 30: All diese Erwartungen an Weihnachten
In: Life at 30
Essen, Geschenke, auf Knopfdruck Entspannung nach anstrengender „Endjahreshektik”. Jedes Jahr: All diese Erwartungen an Weihnachten.
Versteht mich nicht falsch. Auch wenn ich dieses Jahr nicht wie gewohnt traditionell Heiligabend feiern, sondern mit der Familie Weihnachten wenige Tage später nachholen werde (ein geplanter Urlaub), bin ich kein Grinch. Ich liebe Weihnachten. Habe in den letzten Tagen bei jedem Spaziergang am Weihnachtsmarkt vorbei einmal tief den „Gebrannte Mandeln”-Geruch eingeatmet. Die Lichter betrachtet, die ich zur Weihnachtszeit überall immer besonders gern betrachte.
Aber ich finde – und das weiß ich auch aus meiner Arbeit als Stressmanagement-Trainerin und Mentorin, dass diese Zeit auch immer mit unter Druck setzenden Erwartungen an Weihnachten bzw. an die Feiertage verknüpft ist.
Weihnachten ist quasi ein Paradebeispiel, wenn man Mental Load erklären will. Die mentale Belastung all dieser „scheinbar unsichtbaren” To-dos, die so schwer wiegen. Das geht bei den Geschenken los. Wer kümmert sich? Wer denkt an alles, das zu diesem Bereich gehört – Ideen, einkaufen, Geschenkpapier besorgen, einpacken und und und?
Dann sind die Wochen vor Weihnachten jedes Jahr meist eine Zeit der „Endjahreshektik”. Alles soll im Job noch möglichst schnell fertigwerden und privat muss auch alles „erledigt” sein vor den Feiertagen. Jedes Jahr muss ich mich zurückhalten, nicht laut zu schreien: „Im Januar geht’s weiter! Es muss nicht alles erledigt sein. Das ist doch auch total unrealistisch.”
All die Erwartungen an Weihnachten und die Feiertage
Und dann zu Heiligabend sollen wir möglichst alle in seeliger, entspannter Stimmung zusammensitzen. Nachdem wir so sehr gerannt sind die Wochen zuvor, sind wir aber meist vor allem eins: erschöpft. Und gerade kommen diese ganzen Erwartungen an Weihnachten und die Feiertage auf uns zu. Essensplanung. Stunden in der Küche. In einigen Familien und Partnerschaften erzwungenes „friedliches Beisammensein”, weil nicht alle Krisen plötzlich an den Feiertagen Pause machen. Erwartungen an Perfektion. Alles muss doch bitte perfekt laufen. Was ist überhaupt „perfekt”?
Ich liebe Weihnachten. Aber es gibt ein paar Dinge, die für mich Weihnachten besonders schön machen: Lieblingsmenschen zu sehen. Anderen Aufmerksamkeit zu schenken. Cozy einen Weihnachtsfilm zu schauen. Weihnachtsmusik zu hören, die ich seit Jahrzehnten schon mitsingen kann. Basketball mit meiner Familie zu schauen, mit Popcorn aus der Mikrowelle. Lecker zusammen zu essen. Mit Klößen, für die nicht erst Kartoffeln gekocht werden, sondern die ich auch einfach aus dem Kühlschrank direkt formen kann. Klöße, Sauce und TK-Rotkohl schlagen für mich übrigens jeden Festtagsbraten, wenn der nur in Stress ausarten würde.
Und darauf freue ich mich dieses Jahr auch einfach alles zwei Tage später. Ich würde mir so sehr für uns alle wünschen, dass Gemütlichkeit auf Platz 1 an den Feiertagen steht, nicht „alles perfekt hinzubekommen”. Bei uns ist Heiligabend eben dieses Jahr zwei Tage später. Da hilft natürlich, dass wir nicht gerade gläubig sind. Aber ich bin mir sicher, dass Weihnachten besonders schön wird, wenn wir weniger an Erwartungen denken, sondern vor allem an uns.
P.s. Siehst du auch die Sternschnuppe auf dem Foto, das ich in Mannheim schnell mit meinem iPhone geknipst habe. Und sag mir jetzt nicht es ist keine. Sagen wir einfach es ist eine Erinnerung daran, dass Weihnachtsmagie auch in den kleinsten Momenten stecken kann.
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