Life at 30: Die Yoga und Pommes Lebensweise

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Was Yoga und Pommes gemeinsam haben? Nicht viel. Was ich deshalb mit der Yoga und Pommes Lebensweise meine? Darum geht es heute in der Kolumne.

Heutzutage hat jeder eine Meinung. Zu allem und zu jedem. Wir sind so überinformiert, dass man sich manchmal beinahe wünschte, weniger zu wissen. Und für jeden gibt es eine Schublade. Ob er da rein will, oder eben nicht.

Wenn mich Menschen nur digital kennen und mich dann „im echten Leben” kennenlernen, dann sind sie oft überrascht. Weil sie mich aus einer mir zugedachten Schublade wieder rausholen müssen und nicht wissen, wo sie mich hin stecken sollen. Jetzt sehr metaphorisch gesprochen…

„Wie Du isst Fleisch? Ich war sicher, Du lebst vegetarisch.” Und zack komme ich aus der spirituellen Yoga-Schublade (in die ich ja auch irgendwie super passe) in… ja wohin eigentlich? Immerhin scheine ich mit einem ehrlichen „Ja, aber nur wenig Fleisch und wenn dann guter Herkunft. Aber wenn, dann genieße ich es sehr.” zumindest wieder halbwegs zufriedenstellend für mein Gegenüber und meine „halbe Schublade” zu antworten.

Und genau so geht es mit vielen Dingen. „Was? Du kennst Dich mit Basketball aus? Das hätte ich jetzt nicht gedacht.” Und stellt Euch vor, wie überrascht man ist, wenn ich einen Aston Martin beim Vorbeifahren erkennen kann, weil ich auch verstehe, wenn man von schönen Autos angetan sein kann. Genau so kann ich aber auch den kleinsten Sonnenstrahl beim Spaziergang wertschätzen und weiß, dass er mich glücklicher macht als materielle Dinge.

Mein Life at 30? Ich sage mal die Yoga und Pommes Lebensweise

In Bezug auf das oben angesprochene Essverhalten, habe ich mir mal meinen eigenen Begriff gebastelt. Ich bin „Bewusstarier”. Und diese Wortneuschöpfung ist eigentlich auch sehr passend, wenn ich mein gesamtes Leben betrachte.

Ich lebe ein sehr bewusstes Leben. Ernähre mich sehr gesund. Bewege mich ausreichend. Schlafe gut und viel. Kümmere mich auch mental um mich.

Aber ich bin weder beim Essen, noch bei anderen Dingen strikt „genau so”. Es kann sein, dass ich eine ganze Woche lang vegetarisch oder sogar vegan esse. Einfach weil es gerade so ist. Und dann esse ich mit vollem Genuss an einem anderen Tag einen Burger mit Pommes und Ketchup. Ich esse mal zwei Wochen keine Süßigkeiten, aber lebe trotzdem nicht zuckerfrei. Oder es kann sein, dass ich lange keinen Alkohol trinke, nur um an einem Wochenende dann so richtig Lust auf meinen Lieblingsrosé zu haben.

Es gibt Monate, da mache ich fast jeden einzelnen Tag Yoga. Und dann gibt es die Woche an der ich gar keinen Sport mache.

Was ich mit „die Yoga und Pommes Lebensweise” meine? Ich lebe mein Leben bewusst und da halte ich eine Balance. Aber nur weil ich Yoga mache, muss das nicht heißen, dass ich vegan lebe. Und nur weil ich mich für Beauty interessiere, heißt das nicht, dass ich nicht mal tagelang mit fettigen Haaren ungeschminkt im Homeoffice sitze.

Für mich ist es wichtig, dass mein Leben eine Balance hat. Mir geht es nicht gut, wenn ich jeden Tag Fast Food esse oder nur auf der Couch herumliege. Wenn ich aber mal eine Woche keinen Bock auf Sport habe und es direkt nach dem Abendessen Popcorn zum Film gibt, dann ist das eben auch super.

Ich will mich nicht dauernd „selbst optimieren”, nur um 100%-ig in eine Schublade zu passen

Das Bild zu diesem Artikel habe ich bewusst gewählt. Es steht für mich so sehr für „durchatmen” und im Reinen mit sich selbst sein.

Ich habe nur dieses eine Leben und das will ich so genießen und leben, wie es für mich am besten ist. Ohne dabei natürlich egozentrisch zu sein. Aber wenn ich wahnsinnig gern neue Länder und Kulturen kennenlerne, dann steige ich dafür ab und zu in ein Flugzeug. Trotzdem versuche ich nachhaltig bewusst zu leben und beispielsweise im Alltag immer mehr Plastik zu vermeiden.

Das ist genau so wie mit Yoga und Pommes. Ich kann Yoga lieben und muss trotzdem nicht den kompletten Lifestyle zu 100% leben. Pommes sind für mich frittierte Sonnenstrahlen, aber gleichzeitig kann ich mich sonst super gesund ernähren in meinem Alltag.

Für mich ist alles eine Frage der Balance. Und diese Balance muss auch nicht immer gleichbleibend sein, sondern verändert sich über die Jahre immer ganz nach meinem Wohlbefinden.

Deswegen bin ich vielleicht kein Vegetarier oder Veganer, passe vielleicht nicht komplett ins Yoga-Bild oder bin in anderen Belangen nicht „typisch”. Aber muss ich das denn? Ist es nicht viel wichtiger, dass ich genau so bin, wie es sich für mich richtig anfühlt?

Bild: Sophie Wolter


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