Life at 30: Being kind… ist eigentlich nicht so schwer, oder?

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Ich bin sowas von Team „Being kind is cool”. Schon immer. Und eigentlich denke ich, dass das doch eigentlich auch gar nicht so schwer sein sollte, oder?

Das größte Kompliment, das ich jemals bekam? Da denke ich sofort an die Rede, die mein Vater auf meiner Hochzeit 2017 hielt. Er erzählte von mir, von meinem Leben und meinem Beruf. Und schlussendlich sagte er: „Und was mich besonders stolz macht? Du bist ein richtig netter Mensch.” Das war für mich so schön zu hören, denn ich stehe schon seit ich Teenie war dafür ein, dass nett nicht „die kleine Schwester von …” ist.

Besonders in den 30ern ist mir dann aber aufgefallen, dass ich mir privat – und in der Selbstständigkeit sogar beruflich – aussuchen kann, mit wem ich mich umgebe. Früher dachte ich, dass ich mit einigen Menschen einfach auskommen muss, zum Beispiel beruflich. Aber auch im Life at 30 Mentoring fällt mir immer wieder auf: Wir müssen uns nicht alles gefallen lassen. Können auch aus toxischen Teams in andere wechseln und so Menschen hinter uns lassen, die uns nicht guttun.

Seit der Pandemie, die für mich auch viel mit Einsamkeit zu tun hatte, versuche ich noch aktiver Kontakte zu Menschen zu stärken, die vielleicht vorher nur flüchtige Bekannte waren. Mit denen ich aber gern meine Zeit verbringen möchte, weil wir auf einer Wellenlänge sind und weil ich sie richtig nett finde. Ich habe keine Lust mehr darauf, nach einem Gespräch (und selbst wenn es ein Business Kontakt ist) jedes Wort von mir am Ende noch einmal durchzukauen. „Habe ich vielleicht etwas gesagt, worüber dann hinter meinem Rücken gesprochen wird? Oder was gegen mich verwendet werden könnte?” Mit 36 will ich mir solche Fragen nicht mehr stellen, sondern mich mit Menschen umgeben, bei denen ich davon ausgehen kann, dass sie es gut mit mir meinen.

Being kind… ist eigentlich nicht so schwer, oder?

Aber es geht mir hier nicht nur um Freundschaften. Für mich zeigt besonders, wie wir fremde Menschen beim ersten Kontakt behandeln, den eigentlichen Charakter. Ich liebe es, beim Gemüsehändler ums Eck mit einem Lächeln über das beste Obst zu philosophieren. Ganz ehrlich: Nett auf andere zuzugehen, ist sogar zu unserem eigenen Vorteil. Hm? Wenn ich nett zu anderen bin, dann sind sie in den allermeisten Fällen auch nett zu mir. Und das macht meinen Tag auch so viel schöner.

Von einem richtig positiven Erlebnis …

Überhaupt mag ich es, gute Stimmung um mich herum zu haben. Diese Woche war ich beim Augenarzt und wurde so freundlich empfangen. Gerade in einer Situation, in der ich wegen einer Untersuchung etwas nervös war. Am Empfang wurde ich nicht nur höflich nett begrüßt, sondern so richtig von Herzen nett. Und später auch der Arzt war nicht nur gerade so freundlich, wie er es sein müsste, sondern in der kurzen Zeit haben alle einen so positiven Eindruck auf mich hinterlassen, dass die nicht so schöne Untersuchung komplett in den Hintergrund rückte. Als ich die Praxis mit witzig aussehenden riesigen Pupillen wegen der Augentropfen verliess, scherzten wir noch etwas darüber und ich ging mit so guter Laune zu Fuß nach Hause. Bevor ich ging, äußerte ich aber noch einmal, wie positiv mein Erlebnis als Neupatientin in dieser Praxis war (Empfehlung: Augenärzte am Klosterstern).

Und einem sehr negativen

Dagegen hatte ich in einem glutenfreien Restaurant in der Hafencity, direkt neben dem Spiegel Magazin, komplett die gegenteilige Erfahrung nur einen Tag später. Nachdem ich monatelang nicht dort gewesen war, weil ich die namensgebende Besitzerin des Restaurants bei vorherigen Besuchen unglaublich unfreundlich und schnippisch fand, wollte ich dem Ganzen noch einmal eine Chance geben. Warum ich nach der ruppigen Behandlung überhaupt ab und zu dort war in den letzten Jahren? Glutenfrei essen ist dort eben so einfach und mir hat es eigentlich immer gut geschmeckt. Und ich kenne zwar zahlreiche tolle glutenfreie Cafés, die ich sehr liebe. Aber Restaurants fürs Dinner bei denen es gutes glutenfreies Brot direkt schon vor der Pasta, Pizza, etc. gibt? Leider immer noch selten in Hamburg. Umso schlimmer, dass ich gerade in einem solchen Restaurant so schlechte Erfahrungen machen musste.

Aber schon zuvor hatte ich mich mehrmals über den harschen Umgangston geärgert. Die Kellner:innen waren allerdings immer sehr freundlich. Und so hoffte ich einfach, nicht zu viel Kontakt mit der Chefin zu haben. Als meine Freundin dann allerdings unbedarft fragte, ob wir uns auch an einen der über eine kleine Treppe etwas erhöhten Platz setzen dürften, weil unten nur noch mittig direkt im Zug der Tür zur Terrasse Plätze waren, da fragte sie ausgerechnet die Besitzerin. Und uns schlug sofort der eisige Wind (nicht vom Luftzug der Tür) und harsche Worte entgegen. Ihre Reaktion war so unangebracht unfreundlich, dass ich bedauere, dass wir danach nicht sofort gegangen sind. Meine Freundin versuchte die Situation mit einem Scherz zu entkräften, worauf ihr nur entgegen „gegiftet” wurde: „Das ist nicht witzig!” Was dem Ganzen aber noch die Krone aufsetzte? Vor unseren Augen lästerte sie dann mit einer Kellnerin über uns und zeigte dabei mehrmals auf meine Freundin. Sie lachten über uns und die Kellnerin hielt sich, als sie an uns vorbei lief, dann die Speisekarten vor das Gesicht. Ich habe dieses Restaurant vor einigen Jahren in zahlreiche „Glutenfrei-Artikel” hier auf dem Blog eingebracht (und das eben gelöscht). Gerade im stressigen Gastro-Business habe ich das größte Verständnis, wenn jemand einen schlechten Tag hat. Aber ein Restaurantbesuch ist eben nicht nur das bloße (übrigens recht teure) Essen, das schmecken muss. Sondern auch eine gastfreundliche Atmosphäre. Und nachdem ich die Unfreundlichkeit dieser Person immer wieder tolerierte, ist es nach diesem Erlebnis definitiv mein letzter Besuch dort gewesen. Was mich noch darin bestätigte, dass hier zu erzählen? Nach meiner Story wussten einige von euch sofort, welches Restaurant ich meine und hatten ähnliche Erfahrungen. Being kind heißt nicht, dass ich alles mit mir machen lassen muss.

Passend zu diesem Thema: Empfehlungen von Herzen

Heute war ich morgens in einem neuen Frühstückscafé in meiner Straße (Trucys – schaut da gern mal vorbei!). Weil wir zwei kleine Kids dabei hatten, richteten wir ein ziemliches Chaos am Tisch an. Die Mitarbeiterin grinste nur als ich mich dafür entschuldigte: „Ich mach das schon, Sie brauchen das nicht aufzuräumen. Entschuldigen Sie sich nicht, das sind eben Kinder.” Wie gern ich dort jetzt regelmäßig meinen Matcha trinken werde, das muss ich wohl nicht erwähnen? Apropos „kind is cool” in Cafés und Restaurants – weitere Herzensempfehlungen sind hier beispielsweise das Paledo (alle Standorte) und das Restaurant Herzstück.

Im Film „Ziemlich beste Freunde” beschreibt die Hauptfigur Driss, seine verstorbene Tante mit den Worten: sie sei „wie der Sonnenschein” gewesen. Ich will lieber Sonnenschein um mich herum haben als Gewitterwolken. Gehe deshalb auch mit einem Strahlen auf andere Menschen zu und lasse nicht meine schlechte Laune an ihnen aus. Dann hätte ich das auch gern so für mich. Und das ist doch nur all zu verständlich, oder?

P.s. Apropos gute Stimmung und positive Vibes: Du kannst dir jetzt deinen Platz für mein Less Stress Retreat auf Gut Damp an der Ostsee sichern. Ich war Tage danach noch so verzaubert von unserer tollen Gruppe an Frauen. So eine besondere, entspannende und motivierende Stimmung. So schön, dass ich es dieses Jahr im November noch einmal dort veranstalten darf. Hier gibt es alle Infos!


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