Life at 30: Was ich von Neu-Mama Freundinnen gelernt habe

In: Life at 30
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Da ist die Freundin plötzlich Neu-Mama. Warum ich mir aber nicht wegen des Kindergeschreis den Rollkragenpulli am liebsten über die Ohren ziehen würde?

Ich habe keine Kinder, aber dass Kinderkriegen jetzt auch nicht das pure „Heiteitei-Zuckerschlecken” ist, das ist mir schon lange klar. Frisch gebackene Mama zu sein, das muss echt anstrengend sein. Wenig Schlaf, ein völlig anderer Alltag, so vieles, das es auf einmal zu beachten und zu lernen gibt.

Was ich von Neu-Mama Freundinnen gelernt habe? Jeder gibt seinen Senf dazu… Ungefragt.

Jetzt da ich Tante Sue bin und somit bei meinen Freundinnen auch irgendwie gleichzeitig mitten drin, aber auch doch nur Beobachter, da fällt mir eine Sache besonders auf. Was sicher noch viel anstrengender sein muss als Schlafentzug und Co.? Die Kommentare von allen (!) Menschen um die Neu-Mama herum.

Und da rede ich jetzt nicht von Freunden oder Verwandten. Meine Freundinnen bekommen wirklich einfach so ungefragt auf der Straße „ja nur nett gemeinte” Kommentare und Tipps entgegen geschleudert. Manchmal war ich schon dabei, vieles bekomme ich erzählt.

Da dachte ich erst, ich muss mich mit den „Und warum plant Ihr noch kein Kind?”-Fragen herumschlagen. Wenn man Neu-Mama ist, dann wird es noch viel schlimmer.

Du kannst es niemandem Recht machen…. Noch nicht mal anderen Müttern

Hier meine „Highlights” an Kommentaren (von meist wildfremden Menschen auf der Straße) aus Gesprächen mit Freundinnen.

#1 „So wie das Kind da in der Trage sitzt, kann es nicht bequem sein. Das tut sicher weh und am Ende kann es nicht laufen.”

Genau. Darüber hat sich meine Freundin natürlich auch null Gedanken gemacht. Hat nicht extra recherchiert beim Trage kaufen und mit der Hebamme gesprochen. Nö. Ist klar…

#2 „Dem Kind ist doch sicher viel zu kalt” bzw. „Das ist doch viel zu heiß unter dem Tuch”

Evergreen. Habe ich auch schon mittlerweile so häufig gehört. Eigentlich müsste man eiskalt (haha) antworten: „Was? Wieso? Kälte härtet doch ab dachte ich?”

#3 „Wie Du hast noch keinen Kita-Platz. Das Kind braucht soziale Kontakte.” 

Gefühlte fünf Minuten später: „Du kannst Dein Kind doch nicht schon so früh in die Kita stecken.”

#4 „Also das mit dem ganzen Bio und selbstgekochten Babybrei ist ja wohl echt übertrieben.” 

Macht meine Freundin dann ein (übrigens Bio…) Gläschen auf: „Aus dem Gläschen? Frisch ist doch viel besser für die Entwicklung.”

Mein Opa (von der deutschen Seite), der leider viel zu früh gestorben ist, war Direktor an einer Schule. Er sagte einmal: „Soll doch jeder in seine Hose machen was er will.” Wie Recht er doch hatte – und wie witzigerweise passend der Spruch auch gerade für meine Mama-Kolumne ist…

Pullover vom Bild: Closed*

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Bild: Dennis Kayser


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