Life at 30: Das ist ganz schön viel gerade, oder?
In: Life at 30

Weiterarbeiten, dem normalen Alltag nachgehen, während um uns herum (nicht nur sprichwörtlich) die Welt brennt. Alles ganz schön viel gerade mal wieder, oder?
Diese Woche hatte ich sehr viel für meinen „Less Stress in your 30s” Buch-Launch zu tun. Hatte sogar schon drei Interviews und es ist alles sehr aufregend. Und trotz der schönen To-dos, trotz guter Nachrichten, wie dass beispielsweise mein Buch-Event im Kapitel Drei ziemlich schnell ausverkauft war und ich so viele weitere Events für euch plane, fiel mir die Konzentration auf meine Arbeit und meinen Alltag wieder einmal schwer. Weil natürlich all das, was um uns herum passiert, auch bei uns ankommt und schwer wiegt. Selbst wenn wir uns in einer privilegierten Situation befinden.
Während der Pandemie habe ich häufiger über diese schwer auszuhaltende Gleichzeitigkeit der Dinge geschrieben. Das fühlen wir gerade auch wieder. Politisch fliegen uns News um die Ohren und der Blick in die USA ist unglaublich beunruhigend. Aber auch in Deutschland… Ach ihr wisst es ja. Eine schlechte Nachricht scheint die nächste zu jagen. Und selbst wenn man nicht unmittelbar betroffen ist, ist alles nicht leicht zu verkraften. Ständig eine News-Welle, die kurz den Boden unter den Füßen wegreißt. Daneben: business as usual. Job, Privates, Alltag.
Mir begegnet in meiner Arbeit häufig, dass wir regelrecht untergehen in der negativen Reizüberflutung. Auch ich saß diese Woche schon mit Tränen in den Augen mit meinem iPhone in der Hand auf dem Sofa. Mitfühlen ist menschlich, wegsehen will ich nicht. Aber wir müssen auch darauf achten, dass wir nicht in das sogenannte „Doomscrolling” verfallen. Beispielsweise in den sozialen Medien (der Algorithmus zeigt ja dann genau das, womit wir uns gerade beschäftigt haben) nur noch von einem Katastrophenvideo zum nächsten zu switchen. Damit meine ich nicht, dass wir Nachrichten ignorieren sollen, oder uns nicht informieren. Da gibt es allerdings noch viel mehr auf der Skala bis zum anderen Ende, dem „Doomscrolling” und stundenlang Versinken.
Das ist ganz schön viel gerade – und das dürfen wir uns ruhig zugestehen
Oft denken wir, wir müssen unsere Gefühle beiseite schieben, damit wir weiter funktionieren können. Dürfen etwas nicht fühlen, weil es uns doch im Großen und Ganzen gut geht.
Mir ist es heute neben all meiner Buch-Vorfreude wichtig zu sagen: Das ist ganz schön viel gerade. Du darfst dir zugestehen, dass dir das alles nahe geht. Und genau so darfst du auch News-Push-Benachrichtigungen deaktivieren und musst die negative Nachrichtenflut nicht den ganzen Tag vollumfänglich aushalten, um informiert zu sein.
Was in den letzten Jahren oft zu mir gesagt wurde: „Aber ich kann doch nicht einfach meinen normalen Alltag haben und mich sogar so richtig freuen und Spaß haben, wenn um mich so viel Schlimmes passiert.” Doch! Bitte! Unbedingt! Du darfst Dinge erleben, die dir guttun, sie dir aktiv in deinen Alltag holen. Energie tanken und dich über die kleinsten Dinge freuen. Das ist nicht ignorant, sondern wichtig.
Und du darfst (gerade wenn alles so viel ist) Pausen einlegen. Das ist nicht schwach, sondern essentiell. Ich schreibe diese Kolumne nicht morgens, sondern abends, weil ich heute Morgen nicht die richtigen Worte gefunden hätte. Habe zwischendurch trotz riesiger To-do Liste eine Lieblingsserie geschaut und bin heute mittags so etwas aus der Realität geflüchtet. Weil ich das nach den letzten Tagen gebraucht habe.
Ich werde morgen die Briefwahlunterlagen beantragen und mir danach eine Pause nehmen. Lesen. Das Smartphone ins andere Zimmer legen. Du darfst das gerade viel finden und du darfst dir eine Pause nehmen. Immer.
Du möchtest zusammen mit mir für weniger Stress in deinem Alltag sorgen? Bestell dir jetzt mein Buch vor oder komme zu einem meiner Buch-Events und Workshops. Im Oktober gebe ich neben dem Gut Damp Retreat auch noch ein zweites Retreat im Hotel Heidegrund – hier zu den Retreats.
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