Life at 30: Dinge, bei denen ich oft denke: Bin ich die Einzige?

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Manchmal fühlt man sich mit Gedanken, Situationen, Entscheidungen so allein. Hier kommen Dinge, bei denen ich oft denke: Bin ich die Einzige?

In unserer Gesellschaft, da habe ich manchmal den Eindruck, ich sei ein Alien. Alle anderen sind anders als ich. Früher dachte ich deswegen sogar manchmal, dass etwas mit mir nicht stimmt. Etwas mit mir falsch ist (ist es nicht!).

Wenn diese Kolumne auch nur einer Person hilft, sich nicht allein zu fühlen, dann hat sie ihren Sinn erfüllt.

Dinge, bei denen ich oft denke: Bin ich die Einzige?

… ein Problem damit zu haben, dass alle immer denken „alles läuft” bei den anderen (und keiner sieht den inneren Struggle)

Ich habe schon oft gepostet und transparent gemacht: „Was du nicht siehst”. Und das ist mir so wichtig. So oft bekomme ich gesagt, wie toll mein Leben ist, wie gut alles zu laufen scheint. So vieles sehen wir aber nicht von außen. Vieles teilen wir nicht einfach so öffentlich, weil es Privatsache ist oder andere betrifft. Dadurch ist es meist noch viel belastender.

… meinen Wohnort zu hinterfragen

Wenn ich nach Träumen gefragt werde, dann antworte ich oft: am Meer wohnen. Aber wie ist das überhaupt realisierbar? Und mir ist auch bewusst, dass es einen großen Unterschied gibt zwischen Urlaub machen und wirklich dort leben. Trotzdem hinterfrage ich immer wieder, wo ich wohnen will.

… als Frau mit fast 38 Jahren keinen Kinderwunsch zu haben

Damit habe ich mich schon oft wie ein Alien gefühlt und mich früher so sehr hinterfragt. Bis ich für mich entscheiden konnte: Ich muss nicht darauf warten. Mit mir ist nichts falsch, wenn ich mir kein Kind wünsche. Trotzdem fühle ich mich damit oft allein und muss mich viel zu oft rechtfertigen oder mich ständigem Hinterfragen aussetzen.

… mir so viel erarbeitet zu haben beruflich und mich trotzdem regelmäßig zu fragen, ob ich nicht alles umwerfen will

Mein Lebenslauf – beruflich und privat – sieht top aus. Check, check, check. Trotzdem bin ich absolut der Meinung, dass ich von heute auf morgen alles umwerfen könnte und will nicht festhalten, nur weil ich schon viel investiert habe.

… das Gefühl zu haben, dass etwas nicht erfolgreich war oder gut gelaufen ist

Weil um mich herum scheinbar alle nur krasse Erfolgsstories haben.

… mir ganz unrealistisch zu wünschen, dass ich KI und Co. einfach ignorieren könnte

Ich arbeite viel digital und schätze die unzähligen Möglichkeiten (diese Kolumne liest du ja auch nicht via Brieftaube). Aber obwohl ich technischen Veränderungen prinzipiell positiv gegenüberstehe, macht mir die rasante KI-Entwicklung (besonders in den Händen von mächtigen Männern, denen ich nicht vertraue) oft richtig viel Angst. Es geht mir zu schnell und ich darf nicht zu viel darüber nachdenken…

… je älter ich werde, manche Menschen und ihre „Höher, schneller, weiter”-Dynamik nicht mehr aushalten zu können (und zu wollen)

Eine meiner Eigenschaften, die ich an mir mag, ist es, dass ich Menschen gut einschätzen kann. Ein Gespür bekomme. Das bedeutet aber manchmal auch, dass ich mich nach ein, zwei Treffen distanzieren muss, weil mich oft bspw. der Druck, der von anderen ausgeht, quasi „mit stresst” und ich meine innere Ruhe nicht mehr so leicht finde und von dieser Dynamik gestresst bin.

… Pausen zu brauchen, selbst wenn alles viel ist, weil etwas gut läuft

Pausen brauchen wir alle, aber ich habe manchmal das Gefühl, dass ich nur allein kommuniziere, dass das ganz normal ist. Alle scheinbar mit dem ganzen Durchziehen nicht so ein großes Problem haben. Vor allem „wenn es doch Spaß macht”. Aber selbst dann brauche ich regelmäßig Zeit für mich. Ich musste erst lernen, dass das nichts mit „nicht so resilient” sein zu tun hat, sondern mit Selfcare.

… Freundschaften leiser werden zu lassen, wenn sie nicht mehr passen

Manchmal brauchen wir in bestimmten Phasen Menschen um uns herum, die uns gerade besonders gut verstehen. Mit denen wir Erfahrungen teilen. Und loslassen (vielleicht auch einfach für eine gewisse Zeit und dann wieder zusammenfinden) ist absolut okay. Dazu schreibe ich übrigens auch viel im Kapitel „Wann wurde es so schwierig die besten Freund:innen zu sehen?” in meinem Buch „Less Stress in your 30s”.

Fühlst du etwas besonders? Wenn du ehrlichen Austausch in einer Gruppe mit viel Support willst, dann schau dir unbedingt mein Retreat im Herbst an (es sind aktuell noch Plätze frei, die Gruppe ist aber klein (12 Personen). Sicher dir deinen Platz.).

P.s. mein „Zuhause-Look” vom Bild ist übrigens von Sea Ya. Einem kleinen norddeutschen Label. Keine bezahlte Werbung, sondern einfach support einer kleinen Marke.

Bild: Sophie Wolter


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