Wenn Du es nicht fotografierst, hast Du es dann nicht erlebt?

In: Lifestyle
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Sonnenuntergänge im Urlaub, das erste Eis im Sommer, den Nachmittag an der Alster. Jeden Moment müssen wir mit einem Foto festhalten. Aber warum eigentlich?

Klar, wenn man auf der Safari in Kapstadt zum ersten Mal einen Löwen sieht, dann muss das natürlich fotografiert werden. Auch hier auf Bali will ich all die schönen Sachen unbedingt knipsen. So hübsch hat mein Frühstück schließlich noch nie ausgesehen. Aber zu Hause das hundertste Segelboot auf der Alster oder das Sushi-Essen mit Freunden auch? Warum machen wir eigentlich ständig überall Fotos?

Für Blogger gehört das Fotografieren – auch von scheinbar alltäglichen Momenten – zum Job. Vor dem Essen im Restaurant erst einmal ein Foto knipsen? Standard! Schließlich wollen sämtliche Social Media von Instagram bis Snapchat gefüttert werden. Macht mir ehrlich gesagt auch Spaß. Aber wieso macht unsere Generation auch sonst ständig Fotos? Es ist beinahe so, als hätte man nur erlebt, was man auch fotografisch festgehalten hat.

Fotos: Früher Erinnerungen – heute Beweise

Die Urlaubsfotos unserer Eltern waren früher mit einem Wort verknüpft: Erinnerungen. An Weihnachten wurde da schon mal das Fotoalbum rausgeholt und über die verrückten Bikinis in den 70ern gelacht. Oder dem neuen Freund wurde mal schnell ein peinliches Kinderfoto (vorzugsweise nackt) präsentiert.

Heute sind Fotos eher Beweise. Quasi, die Beweisfotos der Generation-Y, dass man den Traum von der „Wanderlust” (unser absolutes Lieblingswort) auch wirklich lebt. Erleben ist unser Lebensziel. Und was man alles erlebt, das muss schließlich dokumentiert werden. Auf Social Media, aber auch einfach, um es den Freunden offline zu zeigen.

Manchmal nerve ich mich mit meiner Foto-Sucht selbst. Wenn man ein tolles Feuerwerk nur durch das Smartphone sieht, weil man versucht ein besonders cooles Bild zu knipsen. Bis einem auffällt, dass es schon fast vorbei ist und man es gar nicht genossen hat. Manchmal muss ich mich darin erinnern, nicht immer alles durch eine Linse zu sehen. Keine Angst, das Bild im Kopf verschwindet nicht so schnell wieder, wie wir alle immer denken…

Pic: Unsplash.com


1 Kommentare

  • Poperie

    5. Juni 2016 at 11:25

    Very nice blog, I like it a lot!

    Antworten

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