Warum ich Instagram löschen wollte

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Vor ein paar Wochen war ich so frustriert von einer einzigen App, dass mir ein Gedanke kam: Soll ich einfach Instagram löschen?

Ich versuche immer zu erklären: Der Blog steht bei mir im Fokus. Schließlich bin ich Online-Redakteurin und nicht Instagram-Influencer. Instagram benutze ich gern, um meine Blog-Artikel anzuteasern und schöne visuelle Momente zu teilen. Ich mag die Nähe zu meinen Followern und Lesern und den Austausch, der bei meiner erwachsenen Leserschaft auch oft über Direct Messages und weniger über Kommentare passiert.

Warum ich Instagram löschen wollte

Allerdings hat mich (und viele meiner Blog-Kollegen) die Instagram-Welt in letzter Zeit oft frustriert. Mir fehlt das, was Instagram für mich immer ausgemacht hat: der Realismus. Klar, ich versuche mich auf Fotos auch automatisch von meiner Schokoladenseite zu zeigen. Aber das meine ich gar nicht. Da werden Wolken lila gephotoshoppt (und dazu gibt es sogar Tutorials). Es wird die Hälfte vom Frühstück im Hotel weggeworfen, weil man ja den ganzen Tisch mit Croissants und Co. für ein schönes Bild dekorieren musste. Und vom Beine dünner machen via App brauche ich ja gar nicht mehr reden. Die Instagram-Devise: Je dünner du aussiehst, desto mehr #bodygoal-Kommentare und Likes. Eine wirklich verrückte Welt.

Von Bots, Like-Gruppen und Co.

Ganz naiv habe ich immer nur meine Bilder gepostet und die Fotos geliked oder mit einem Kommentar bedacht, die mir wirklich gut gefallen. So funktioniert Instagram aber nicht mehr. Schon seit einiger Zeit unterhalte ich mich mit Kollegen darüber, dass die Bilder immer weniger gesehen werden, man immer weniger Likes und Follower bekommt. Wie schade, dass meine Follower meine Fotos teilweise überhaupt nicht mehr sehen könne.

Was man dagegen tun kann, wenn man keine Bots nutzen will? Sich Like-Gruppen anschließen (habe ich immer noch nicht ganz gecheckt, wie die zusammenfinden). Da werden dann alle Bilder der anderen ausnahmslos geliked. Ob’s wirklich gefällt? Egal. Oder man setzt sich drei Stunden am Tag hin und liked und kommentiert selbst. Ich sage Euch, ich habe das mal eine Stunde gemacht und mein Hirn wurde schon zu Brei.

Instagram löschen – doch nicht die Lösung

An einem Punkt fiel mir auf, wie viel ich mich nur mit dieser App gedanklich beschäftige. Dass es einen, auch wenn es nicht der Hauptkanal ist, wahnsinnig frustriert, wenn Bilder gar nicht mehr gesehen werden und deshalb weniger Likes bekommen. Der Rat von offizieller Instagram-Seite: Mehr posten. Ein Bild am Tag reicht nicht, um meine Follower zu erreichen. Jeden Tag einen Blog-Artikel schreiben, wöchentliche Auftragsarbeiten als Redakteurin und dann noch mindestens drei Mal am Tag ein Instagram Foto? Plötzlich dachte ich nur noch an Instagram. Dabei ist die App überhaupt nicht mein beruflicher Hauptkanal.

Die Folge: Instagram hat nur noch genervt und nicht mehr den ursprünglichen Spaß gebracht. Ich überlegte tatsächlich, ob ich die App nicht einfach löschen sollte. Aber das wäre auch nicht das Richtige. Schließlich liebe ich es meinen Lesern auch auf diesem Kanal nah zu sein und sie durch Stories überall „mit hinnehmen” zu können.

Was ich mir vornehme?

Die App soll nicht mehr meinen beruflichen und privaten Alltag bestimmen. Ich werde nicht auf einmal fünf Mal am Tag posten, sondern lieber einen Artikel mehr schreiben. Werde die Momente und Bilder teilen (egal ob bunt oder nicht perfekt), die ich unbedingt teilen möchte und nicht mehr in Insta-Stress verfallen. Damit werde ich sicher nicht Germany’s Next Top-Influencer, aber das ist ja auch gar nicht das Ziel.

Bild: Jennifer März


3 Kommentare

  • Rebecca

    25. Juli 2017 at 13:34

    Du sprichst mir aus der Seele. Mir geht es genauso. Als ich von mehreren unabhängig angesprochen wurde, dass man meine Bilder nicht mehr sieht, habe ich mir so viele Gedanken gemacht. Eine zeitlang habe ich versucht, jeden Tag ein Bild zu posten. Wenn man aber einen gewissen Alltag hat, ist das gar nicht machbar. 🙁
    Mittlerweile versuche ich mir nicht mehr viele Gedanken darum zu machen, weil es mich sonst nur frustrieren würde. 🙂

    Viele liebe Grüße
    Rebecca

    Antworten

  • Elina

    26. Juli 2017 at 00:01

    Du sprichst mir aus der Seele. Die App ist einfach frustrierend. Am liebsten würde ich auch einfach den Account schließen und nie wieder kommen, leider setzten viel zu viele Marken auch extrem viel Wert auf die Instagram-Reichweite, so dass man sich gezwungen fühlt zu posten und verliert total den Spaß daran. Mir ist in den letzten Wochen klar geworden, dass ich lieber den Fokus auf meinen Blog setzte, das ist mein “Account” ich bin verantwortlich dafür was da passiert. An welchen Schrauben Instagram dreht, kann ich allerdings nicht beeinflussen und die App kann sogar von heute auf morgen als Social Media Plattform die Wichtigkeit verlieren. Da stecke ich liebend gerne mehr Zeit in andere Aktivitäten, den gleichen Gedanken hattest du ja auch!

    Liebe Grüße
    Elina von http://bareminds.de

    Antworten

  • Manuela

    5. August 2017 at 19:09

    Liebe Susan,
    du hast es auf den Punkt gebracht.

    Viele Grüße, Manuela

    Antworten

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