Und jetzt? Kinder?

In: Lifestyle

Man könnte eine Menge Geld bei einer Wette gewinnen, dass man, wann immer man von der eigenen Hochzeit erzählt, zu hören bekommt: „Und Kinder?”. Ja, und jetzt? Kinder?

Meine Freundinnen könnten unterschiedlicher nicht sein, während die eine schon zu Studienzeiten von der eigenen Familie träumte, kann die andere mit Kindern in der eigenen Lebensplanung so gar nichts anfangen.Und ich? Ja, wie sehe ich das eigentlich?

Seit ich verlobt bin, wird mir immer häufiger die Frage gestellt, wann ich denn dann vorhabe, eine Familie zu gründen. Als gäbe es gar keine andere Option außer eben: heiraten und Kinder kriegen. Dass ich einmal heiraten würde, ja das konnte ich mir immer schon vorstellen. Schwanger zu sein nicht.

Wenn man allerdings solche Gedanken äußert, wird man entweder belächelt („Das kommt schneller als du denkst!”) oder verurteilt („Das kann doch nicht dein Ernst sein – ein Leben ohne Kinder?!”). Dabei sage ich überhaupt nicht: Niemals Kinder. Aber jetzt, genau in diesem Moment kann ich mir eher vorstellen keine zu haben. Weder streiche ich mir mit der Hand über den Bauch, wenn ich Schwangere sehe, noch kreische ich entzückt bei jedem Baby, das im Kinderwagen vorbeigefahren wird. Beim Wort „Geburt” denke ich an schmerzhafte Dinge, die ich im Internet gelesen habe, nicht an das Wunder des Lebens.

Dass sich die Meinung zum Kinderkriegen von einem auf den anderen Tag ändern kann? Kann ich mir aber schon vorstellen. Vielleicht wache ich in zwei Jahren auf und wünsche mir nichts mehr als ein Kind. Vielleicht wache ich aber auch auf und spüre den Wunsch immer noch nicht. Egal wie es kommt: Man sollte für seinen persönlichen Lebensplan weder belächelt, noch verurteilt werden.

Und jetzt? Heiraten und reisen. Wanderlust statt Kinderwunsch. Kinder? Fragt mich doch später nochmal.

Pic: Unsplash.com (Jan Vasek)


3 Kommentare

  • Svenja

    29. Mai 2016 at 20:24

    Liebe Sue, du hast so recht mit dem was du schreibst. Wir machen genau die selben Erfahrungen. Vor zwei Jahren haben wir geheiratet und für die Leute stand wohl fest das jetzt unweigerlich Kinder kommen müssen. Als wenn das untrennbar miteinander verbunden ist und man nur deshalb heiratet. Auch wir lieben das reisen und schauen jedesmal in enttäuschte und/oder verständnislose Gesichter wenn wir von einer neuen Reiseplanung erzählen, so nach dem Motto “bekommt doch lieber endlich Kinder!” Ja wir möchten mal Kinder. Aber dann wenn wir mal soweit sind und nur das zählt. So eine weitreichende Entscheidungen geht nur uns etwas an. Lass dich bitte nicht von solchen unverschämten Fragen oder Reaktionen aus der Ruhe bringen, ihr macht schon alles genau richtig wir und vorallem wann ihr es macht.

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  • Uschi

    31. Mai 2016 at 15:45

    Wenn ich gefragt werde, ob meine Tochter schon verheiratet ist, kommt automatisch die nächste Frage: “ja bist du denn schon Oma?” Nein, bin ich nicht!! Nächste Frage: “ja wollen sie denn keine Kinder?”
    Kaum zu glauben, dass man diese Frage gestellt bekommt und eine Antwort erwartet wird.

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  • Dea

    8. Juni 2016 at 14:32

    Genau diese Erfahrungen mache ich auch ständig. Ich bin ü30, in einer Langzeitbeziehung, wohne in einem Haus und meine Schwester hat 2 Kinder. Das reicht für viele Menschen offensichtlich aus, um bei jedem Treffen nach unserer Kinderplanung zu fragen. Die Antwort “noch nicht” löst dann immer negative Reaktionen aus – Unverständnis, Sorge, teilweise sogar Ärger. Ich kann diese Fragerei gar nicht nachvollziehen und finde es wahnsinnig indiskret. Würde jemand auf die Idee kommen, eine Mutter zu fragen: “Wieso hast du eigentlich ein Kind bekommen?” “Hast du nicht doch zu viele Kinder?” “Wie kann man nur sein unbeschwertes Leben für ein Kind aufgeben?” Das ist ein No-Go! Aber umgekehrt ist es ok?! WHAT?

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