R-e-s-p-e-c-t! Wo ist die Freundlichkeit geblieben?

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Nein, bei fehlender Freundlichkeit und mangelndem Respekt geht es nicht um Ihr-wisst-schon-wen mit den orangefarbenen Haaren (obwohl das auch passen würde). Sondern um die Branche, in der ich arbeite…

Eigentlich wollte ich heute über etwas ganz anderes schreiben. Aber wer selbst Journalist oder Autor ist, weiß: Manche Texte müssen raus. Und dieser hier musste so schnell raus, dass meine Finger kaum mit dem Tippen hinterher kamen. Worum es geht? Um Freundlichkeit und einen höflichen Umgang miteinander.

Wenn ich meinen Charakter beschreiben müsste… Da würde ich neben offen und selbstbewusst auch ganz klar harmoniebedürftig als Eigenschaft nennen. Zicke war ich noch nie und deswegen meide ich divenhafte Menschen so gut es geht. Beim Basketball und im Germanistikstudium liefen sie mir zum Glück auch nicht so häufig über den Weg.

Freundlichkeit? Weicht in letzter Zeit gnadenloser Berechnung

Gerade heute nach einer Woche voller Press Days wünsche ich mir allerdings nichts sehnlicher, als einen auf Diane Keaton zu machen. Hm? Ich meine den Film „Something’s gotta give”. Wo sie in ihrem Haus am See sitzt und Drehbücher redigiert… Ich möchte vor Menschen flüchten. Nicht vor allen. Auch im Job habe ich bisher viele Herzensmenschen kennengelernt. Freunde gefunden und diese Woche beispielsweise auch beim Business Dinner viel Spaß gehabt. Aber bei einigen Kollegen bleibe ich sprachlos zurück.

Damit meine ich natürlich nicht die Kollegen, die gleichzeitig auch Freunde sind. Sondern vielmehr die, die wirklich nur Kollegen sind. Während man sich für einen Job oder bei einem letzten Termin noch super verstand, kommt beim Wiedersehen nach ein paar Monaten nicht mal mehr ein „Hallo” über die Lippen. Freundlichkeit? Fehlanzeige! Respektvoller Umgang miteinander? Das Lächeln sieht gepresst aus. Du hast keine über 100k Follower bei Instagram? Na dann bist du es auch nicht Wert, dass ich meine wertvolle Zeit mit Dir verschwende. Danke, ciao.

Ich will nur noch lauthals singen: „R-e-s-p-e-c-t”

Als Online-Redakteurin hatte ich schon Interviews mit großen Stars, die sogar die Nachbarin aus dem Heimatdorf kennt. Was Hollywoodstar Gerard Butler, Supermodel Doutzen Kroes und Co. alle gemeinsam hatten? Sie waren nett! Waren (oder verkauften sich zumindest) bodenständig und nahbar. Keine arroganten Blicke, kein abschätziges Lächeln. Verhielten sich, Mama würde sagen, „so wie es sich auch gehört”. Wir retten mit unserem Traffic nicht die Welt und mit ein paar Instagram-Followern mehr oder weniger auch keine Menschenleben. Also warum sollten wir uns so viel darauf einbilden? Und wieso wird auf der anderen Seite ein langjähriger Geschäftspartner nicht mehr gut behandelt und geschätzt, nur weil jemand „Wichtigeres” den Raum betritt?

Was ich dieses Wochenende gemacht habe? Mich nur mit Freunden umgeben, die wissen, welche Werte wirklich im Leben zählen. Für die Freundlichkeit keine Überwindung ist, sondern ganz natürlich. So wie es doch eigentlich sein sollte. Oder?

Bild: Dennis Kayser


3 Kommentare

  • Jojo

    23. Oktober 2016 at 11:28

    Hi Susan,
    das alte Thema. Immer und immer wieder beobachtet man es oder erfährt es am eigenem Leib. Manchmal denke ich, dass der Erfolg einfach für einige so schnell kommt, dass dabei die gute Erziehung in Vergessenheit geraten. Ist ja auch schwer zw. all den Geschenken, Events und Reisen auch noch soetwas wie Benehmen an den Tag zu legen 😉 Ich kann nur sagen: Don’t give a f…. So halte ich es. Mich interessieren fremde Klickzahlen und Follower genauso wenig wie die dazugehörigen Allüren mancher Menschen. Auf Events zählt als Erstes die Sympathie und der Rest ist mir eigentlich wurscht. Aber ich habe leider auch schon oft erlebt, dass man sich minderwertig vorkommt, weil man scheinbar zu wenig Follower oder Fame hat. Aber viell. Redet man sich das auch ein und es gibt einfach in der Branche zu viele unhöfliche Menschen? Wir werden es wohl nicht erklären können. Aber wir können weiterhin mit Freundlichkeit und Respekt auf die Kollegen zugehen und hoffen, dass es vielleicht ansteckend ist ?

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  • Tilda

    23. Oktober 2016 at 15:22

    Recht hast du! Bin selbst immer wieder verblüfft, wie ehemalige Menschen einem entgegen treten. Ein Hoch auf mehr Ehrlichkeit 😉
    Schön geschrieben!
    Liebe Grüße von der anderen Seite der Stadt 😉

    Antworten

  • Anna

    23. Oktober 2016 at 20:04

    Ein sehr schöner Post! In dieselbe Richtung geht auch mein Post, der sich um Dankbarkeit dreht. Ich bin oft geschockt wie eingebildet manche Blogger sind, nur weil sie auf Instagram über 100k Follower haben im richtigen Leben jedoch weder Bildung noch Ausbildung vorweisen können. Im Ausland bzw. mit Bloggern aus dem Ausland habe ich ganz andere Erfahrungen gemacht. Zufall? Vielleicht…

    Liebe Grüße
    Anna

    Antworten

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