Eine Beschwerde übers Beschweren

In: Lifestyle

Heute möchte ich mich über das Beschweren beschweren. Hm? Ja, es ist mal wieder Zeit für einen kritischen Artikel. Der hat ausnahmsweise aber nichts mit dem Blog-Business oder der Modewelt zu tun, sondern mit dem Glücklichsein.

Keine Angst, ich mutiere nicht zu “Eso-Sue”, wedle weder mit Räucherstäbchen noch verlange ich nach Gruppenumarmungen (iuh, schon gar nicht in der Erkältungszeit).

Mir ist in Gesprächen mit Freunden nur aufgefallen, dass wir uns unglaublich oft beschweren. Ich bin da keine Ausnahme. Irgendetwas stört oder nervt immer. Wenn es gerade nicht etwas bei uns selbst ist, dann wird gern gelästert. Kann manchmal auch befreiend sein. Oft fällt mir allerdings auf, dass danach trotzdem miese Stimmung herrscht.

Es fallen immer die negativen Dinge stärker ins Gewicht. Happiness ist heutzutage wie Plateau-Boots – liegt einfach nicht im Trend. Die häufigsten Beschwerde-Punkte: viel zu viel Arbeit, kleine Problemchen mit dem Partner, das eigene Aussehen und überhaupt gibt es da immer etwas zum Nörgeln.

Was offline in Gesprächen beginnt, endet online mit negativen Kommentaren auf den Blogs und in den Social Media Kanälen. Neue TV-Formate werden schon nach 10 Minuten Sendezeit verteufelt, das Aussehen völlig fremder Menschen auf deren Blogs gnadenlos kritisiert und und und. Versteht mich nicht falsch: ich bin ein Fan von konstruktiver Kritik – manchmal sollte man es aber wie die alten Literaten halten – wenn es nicht konstruktiv ist und man nichts positives zu sagen hat. Na? Dann lieber einmal heraushalten, nichts sagen, schweigen.

In dem Buch “The Happiness Project” wird dazu geraten, eine Liste zu schreiben: Dinge, die uns glücklich machen und Dinge, die uns stören. Habe ich gleich ausprobiert. Was mir aufgefallen ist? Die Sachen, die mich nerven, kann ich viel schneller aufschreiben, es sprudelt geradezu aus mir heraus. Die Happy-Punkte fallen schwerer – aber: es sind beständige Dinge und langfristiges (glückliche Beziehung, interessanter Job, tolle Freunde, liebevolle Eltern), während die nervigen Sachen oft Dinge sind, die entweder nach kurzer Zeit von selbst vorübergehen oder leicht zu ändern sind.

Wenn ich jetzt einmal wieder genervt bin, dann schaue ich die Liste an – und das hilft wirklich. Plötzlich ist der stressige Alltag, die kleine Diskussion oder die kleine Erkältung nicht mehr so schlimm. Probiert es einmal aus. Und übrigens: “nett” ist nicht der kleine Bruder von…


0 Kommentare

  • liesa

    27. Oktober 2013 at 14:32

    Ich liebe deine Artikel! Danke für den mal wieder tollen Beitrag!

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  • Ingrid Dederichs

    27. Oktober 2013 at 19:34

    Ja, wie recht Du hast… Leider ist es für die meisten Menschen viel leichter negatives zu sagen als positives hervor zu heben. Warum das so ist? Keine Ahnung! Ist wohl menschlich?! Aber es geht einem selbst eindeutig besser, wenn man “nicht meckert” und sein Augenmerk auf die schönen Dinge im Leben lenkt … 😉
    Übrigens, schönes Foto … kommt mir irgendwie bekannt vor! 😉

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  • Joleena

    29. Oktober 2013 at 12:36

    Toller Artikel! Du hast mir aus der Seele gesprochen.
    Können diesen Artikel bitte alle Menschen mal lesen und merken, wie froh sie eigentlich sein können?

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  • Franny

    31. Oktober 2013 at 01:21

    Hin & wieder mal Frust oder Gemecker ablassen, muss auch mal sein 😉 Ich finde das vollkommen legitim

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  • Sabina @Styleblog So nur in Frankfurt

    15. November 2013 at 17:06

    Hi Sue, danke sehr mit diesem Thema trage ich mich aus div Gründen schon länger mit mir herum. Erlebe ich alltäglich. Ich merke immer an mir, dass ich nörglig werde, wenn ich unzufrieden bin. Ich denke, so ist es mit manchen anderen Leuten auch. Wie schnell etwas (negativ und nicht konstruktiv) kritisiert wird. Und wer Dampf ablassen will, kann das ja heutzutage ganz wunderbar im Fitnessstudio oder auch vor seiner Wand.
    Uber loben wollen wir hier mal gar nicht reden;-)
    Gott sei Dank habe ich aber die meiste Zeit mit Leuten zu tun, die ihre Wünsche und Bedürfnisse respektvoll ausdrücken können. Jay Leno sagte doch mal dazu, bes. Beleidigungen würde er mit bes. Höflichkeit und der Bitte es zu wiederholen begegnen. Dann merken manche tatsächlich sehr schnell, was sie da von sich geben. LG Sabina Styleblog So nur in Frankfurt

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