Beautiful & Ideal Photoshop World

In: Lifestyle

Sue Loves NYCAls ich bei Horstson einmal wieder einen grandiosen „Photoshop-Fail“ gesehen habe, wurde ich zu diesem Artikel inspiriert. Kylie Minogue, die man ob ihres gelifteten und „gephotoshopten“ Gesichts kaum erkennt, fehlt auf dem Cover der ELLE nämlich einfach so mir nichts dir nichts der komplette Unterschenkel. Ups…

Zunächst einmal finde ich es faszinierend, dass so etwas überhaupt passiert, sind bei Foto-Auswahl und Magazin-Erstellung ja nicht nur zwei Leute beteiligt. Das soll heute aber nicht Thema sein. Sondern etwas, das mich schon seit Jahren aufregt – und da bin ich sicher nicht die Einzige.

Photoshop ist eine tolle Erfindung. So können störende Gegenstände im Hintergrund mit Hilfe des Kopierstempels entfernt werden und die Farben mit einigen Handgriffen richtig zum Strahlen gebracht werden. Was ich allerdings nicht verstehe, ist im Magazin-Bereich die vollkommene Makellosigkeit der Frau als Maß aller Dinge zu nehmen. Ich beschränke mich hierbei heute auf Frauen, da es mir bei ihnen am häufigsten auffällt. Kein Leberfleck ist zu sehen, keine Sommersprossen, kein noch so kleines Fältchen im Gesicht. Teilweise wird so übertrieben, dass reife Frauen wie Sharon Stone so glattgebügelt daherkommen als wären sie gerade einem Zeichentrickfilm oder den „Sims“ entsprungen. Ist das noch schön? Mir ist es ein bisschen zu Sci-Fi.

Ich habe vor kurzem Topmodel Doutzen Kroes zum Interview getroffen und war – wie man so schön neudeutsch sagt – „geflashed“ von ihrer Schönheit. Dieses Strahlen, die schöne Haut, die tolle Figur und noch dazu noch die nette Art  – Doutzen hat mich verzaubert. Hatte sie ein, zwei Lachfältchen um die Augen? Klar. Hat das ihrer Schönheit einen Abbruch getan? Keinesfalls. Wenn schon bei Frauen, die so aussehen wie Doutzen, die kleinsten „Schönheitsmakel“ (wenn man sie überhaupt ohne Lupe entdecken kann) mit Maus und Pinsel verschwinden lässt, was sagt das über unsere heutige Gesellschaft aus? Ich könnte mich jetzt in Diskussionen verzetteln, wie Teenager-Mädchen ein völlig falsches Bild der Frau präsentiert bekommen und diesem Bild kaum nacheifern können. Das würde jetzt aber wohl den Blog sprengen.

Was bedenklich ist? Wenn man wie ich jeden Tag mit Modelbildern und Modemagazinen konfrontiert ist, braucht es erst wieder ein „Photoshop-Fail“ wie auf der ELLE um an die ganze „schöne, heile Photoshop-Welt“ erinnert zu werden. Der Trend zu weniger Photoshop und mehr Realität, der ein wenig zu spüren ist, sollte meiner Meinung nach konsequent weiterverfolgt werden. Denn ist es nicht einfacher „echte Gesichter“ zu zeigen, als zu versuchen die realen Gesichter mit Hilfe von Botox & Co. auf Photoshop-Niveau zu tunen?

Read the English article after the cut!

Having seen yet another photshop fail I got inspired to write this article. Horstson posted an ELLE cover recently – the fun part: Kylie Minogue is almost unrecognizable due to Botox and photoshop. Even funnier: Kylie only has one lower leg, the other one is missing. Oops…

First of all: how can this happen on a cover of a magazine that is not created by only two people? However, this is not what I want to discuss today. I want to talk about something that has annoyed me for years now – and not only me, I suppose.

Photoshop is a great tool. Distracting items can be removed from the background of a picture and colors can shine even brighter. So far so good. What I don’t understand is, why magazines take the flawlessness of women as standard. This attracts my attention especially when it comes to women shown in magazines. Moles, freckles, tiny wrinkles are nowhere to be seen. Sometimes mature women like Sharon Stone look like they could star in a Disney movie or are part of „The Sims“. Is that supposed to be beautiful? It’s a little too sci-fi for me.

I recently interviewed topmodel Doutzen Kroes and have to say that I was stunned. She is so beautiful in person, charismatic and nice. Did she have tiny lines around her eyes? Yes. Did that make her any less beautiful? Not at all. What does it say about us that we ban even the tiniest flaws? I don’t even want to get into the discussion what this does to teenage girls that idolize the photoshop-women…

It is really sad that if you are around photoshoped images all day like I am, you need a real photoshop fail to be reminded, how wrong this extreme usage is. I really hope that we continue to use it less, like some magazines and photographers already started. Isn’t it much easier to show real faces on magazines, instead of trying to make our faces photshop-ready by using botox?


0 Kommentare

  • Sarah

    7. Dezember 2012 at 15:54

    Ich habe Kylie auch erst auf den zweiten Blick erkannt. Verrückt, wie präsent Photoshop heutzutage ist. Ich finde es vollkommen okay, den ein oder anderen Pickel verschwinden zu lassen und Farben zu intensivieren, aber einen völlig neuen Mensch per Bildbearbeitung kreieren? Geht gar nicht! Kein Wunder, dass bei all dem “Rumgeschnipsel” immer wieder so fiese Pannen passieren …

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  • SabinaSabina

    7. Dezember 2012 at 17:37

    Gerade Fotos von Silvia von Schweden gesehen…sieh hat eine tolle Ausstrahlung auf den Fotos und sieht m.E. deswegen gut aus, aber ein bißchen glatt für 70! Wenn 7ß-Jährige heute jünger aussehen wie 55 etc. Ist so, aber schon weird…

    http://so-nur-in-frankfurt.blogspot.de

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  • Liesa

    7. Dezember 2012 at 22:02

    Wow, Kylie hätte ich auch niemals im Leben erkannt! Sie sieht auf dem Foto ein bisschen aus wie ein Flamingo 😉
    Finde ich toll, dass du auch über solche Themen schreibst! Mir hat auch schon dein Post über sponsored ja oder nein gefallen!

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  • Jil

    9. Dezember 2012 at 21:38

    Toller Artikel, Sue. Ich liebe deine Artikel, in denen du dich mit kritischen Themen befasst. Ich sehe das genau wie du. Diese kleinen Schönheitsmakel (die auf den ersten Blick sowieso niemand sieht), machen einen doch gerade sympathisch, manchmal sogar besonders. Ich finde es wirklich auch traurig, dass man die Stars dadurch kaum noch erkennt.

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